Interne Kommunikation
Information und Kommunikation in Unternehmen
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Kommunikation und Information sind wichtige, wenn nicht sogar die
entscheidenden Erfolgsfaktoren für Kooperationen in und zwischen
Organisationen! Kommunikation findet ständig statt, wie eine von Paul
Watzlawicks fünf Grundregeln „Man kann nicht nicht kommunizieren“
verdeutlicht.
Wir verarbeiten während unseres Arbeitsalltags permanent vielfältige
Informationen. Sei es der Lieferschein, den die Kollegin im Wareneingang
bearbeitet, die Protokollnotiz zum letzten Kundenkontakt des
Vertriebsmitarbeiters oder die Arbeitsanweisung des Meisters für den
Bediener eines CNC-Bohrwerks - all dies hat mit dem Senden und
Empfangen von Informationen zu tun. Dazu treten wir mehr oder weniger
in den direkten Kontakt mit anderen Personen und kommunizieren verbal
und nonverbal.
Wie wichtig die Gestaltung von Kommunikations- und
Informationsprozessen ist, verdeutlicht der Umstand, dass etwa 80 Prozent
der Aufgaben einer Führungskraft durch Kommunikationsprozesse
bestimmt werden (u. a. Mitarbeitergespräche, Aufarbeiten von
Informationen in digitaler Form, Durchführung von bzw. Beteiligung an
Besprechungen).
Wie schwer gute Kommunikation umzusetzen ist, zeigt das dem
Verhaltensforscher Konrad Lorenz zugeschriebene Zitat:
"Gesagt heißt nicht immer gesagt, gesagt heißt nicht immer gehört,
gehört heißt nicht immer verstanden, verstanden heißt nicht immer
einverstanden, einverstanden heißt nicht immer angewendet,
angewendet heißt nicht immer beibehalten."
Welche Grundlagen und Theorien sind bedeutsam für die Gestaltung von
Kommunikation und Information im Unternehmen?
Der Name des österreichischen Kommunikationswissenschaftlers Paul
Watzlawick ist eng mit der Gestaltung zwischenmenschlicher
Kommunikation verbunden. Er stellte fünf Grundregeln (Axiome) der
zwischenmenschlichen Kommunikation auf, die wie folgt lauten:
1.
Man kann nicht nicht kommunizieren: Auch nonverbales Verhalten,
wie Gestik und Mimik, ist Kommunikation!
2.
Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen
Beziehungsaspekt: Bedeutsam für die zwischenmenschliche
Kommunikation ist an dieser Grundregel, dass der Beziehungsaspekt
den Inhaltsaspekt bestimmt. Kommunikation gelingt dann, wenn
Einigkeit über beide Aspekte herrscht.
3.
Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung: Kommunikation
gelingt dann, wenn die Kommunikationspartner/innen
Kommunikation als Regelkreis verstehen und für Ursache und
Wirkung die gleichen Sachverhalte festlegen.
4.
Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler
Modalitäten: Wenn analoge und digitale Botschaften
übereinstimmen und Kommunikationspartner/innen analoge und
digitale Teile der Botschaft in gleicher Weise interpretieren, ist
Kommunikation erfolgreich.
5.
Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär: Bei
symmetrischer Kommunikation sind die Partner bemüht, bestehende
Ungleichheiten untereinander zu reduzieren.
Durch Friedemann Schulz von Thun wurde das Nachrichtenquadrat, auch
bekannt als „Vier-Ohren-Modell“, entwickelt. Das Vier-Ohren-Modell geht
davon aus, dass jede Nachricht sowohl auf der Sender- als auch auf der
Empfängerseite vier Aspekte hat. Diese sind:
1. Sache (Was ist der Inhalt der Nachricht?),
2. Selbstoffenbarung (Was sage ich über mich aus?, z. B. Absichten und
Gefühle),
3. Beziehung (Was halte ich von meinem/r Gesprächspartner/in?) und
4. Appell (Was will ich bei meinem/r Gesprächspartner/in auslösen?).
Auszug aus:
http://www.perwiss.de/mitarbeiterkommunikation-und-information-
thema.html
1. Begriff: Interne Kommunikation kennzeichnet zum einen eine
Führungsfunktion, die mithilfe von Kommunikations- und
Verhaltensmanagement ihre Organisation unterstützt. Zum anderen meint
interne Kommunikation auf der operativen Ebene die geplanten
Kommunikationsinstrumente (mediale und persönliche Kommunikation).
Unterschieden werden zudem die strukturelle interne Kommunikation entlang
von Konzern-, Abteilungs- oder Teamstrukturen sowie Kommunikationsprozesse
(direkt-indirekte, bilaterale-multilaterale) und –flüsse (top-down, bottom-up,
horizontal), die die formelle Organisationskommunikation kennzeichnen.
Darüber hinaus umfasst der Begriff auch die informelle Kommunikation, also die
aus Unternehmenssicht ungeplante Kommunikation (z.B. Gerüchte).
2. Ziel: Das Ziel von interner Kommunikation ist aus strategischer Sicht,
Erfolgspotenziale zu sichern, die sich aus den Unternehmenszielen ableiten,
indem anhand von Wahrnehmungs-, Verständnis- und Identifikationsbeiträgen
Motivation auf- bzw. Widerstand abgebaut wird. Aus konzeptioneller Sicht greift
sie hierfür auf die Corporate Identity und das interne Markenmanagement
zurück. Aus operativer Sicht verfolgt sie dazu informative, edukative und/oder
emotionale Ziele. Aus gesetzlicher Sicht hat die interne Kommunikation dabei
die Ziele der Pflichtkommunikation der Paragraphen 81 ff. des
Betriebsverfassungsgesetzes zu erfüllen wie die Unterrichtungs- und
Erörterungspflichten des Arbeitgebers, bspw. über die Veränderungen von
Arbeitsbereichen.
3. Aspekte: Der internen Kommunikation wird vielfach ein Wandel attestiert,
mit dem sie sich vom zuerst redaktionellen Instrument (Mitarbeiterzeitschrift,
schwarzes Brett ...) seit etwa der 1980er-Jahre zum Führungsinstrument
wandelt. Das Management der Unternehmenskultur als Einflussnahme auf Werte
und Normen mithilfe von Leitbildprozessen und internen Markenkampagnen
steht hierfür wie auch die Konturierung von Change Communications. Diese
Beispiele kennzeichnen interne Kommunikation als interdisziplinäre
Managementaufgabe, die auf sog. weiche Faktoren (siehe harte und weiche
Faktoren) Einfluss nimmt und die Bedeutung der multilateralen Kommunikation
– also Gruppenphänomene – für den unternehmerischen Erfolg betont.
4. Instrumente: Mitarbeitermedien wie Zeitschriften und Intranet oder die
persönliche Kommunikation wie Mitarbeiterveranstaltungen gehören zu den
operativen Instrumenten. Zu den Instrumenten von interner Kommunikation als
Führungsfunktion gehört etwa die Vorbereitung kaskadischer Information (Top-
Down-Kommunikationsfluss) mittels Workshops und Trainings für
Führungskräfte, um Kommunikationsinhalte und –dramaturgien zu erarbeiten,
die sie in ihre Hierarchien geben, um informative, edukative und/oder
emotionale Teilziele auf Führungskräfte- und Mitarbeiterebene zu erreichen.
5. Abgrenzung: Interne Kommunikation ist Teil der integrierten Kommunikation.
Dabei wird die Bedeutung der internen Kommunikation für die externe
Kommunikation häufig betont, indem Mitarbeiter als Markenbotschafter
verstanden werden (Markencommitment). Da Mitarbeitermotivation und
Identifikation nicht nur von Kommunikationsinhalten und –dramaturgien
abhängen, sondern zentral von erlebtem.
Aus: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/326738/interne-
kommunikation-v3.html
BUSINESS24.ch
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